Eindrücke vom Charité Streik

Videos, Bilder und Berichte von den Aktionen im September

Vom 18. bis 22. September streikte das Personal der Charité für verbindliche Personalregelungen. Das Berliner Bündnis für mehr Krankenhauspersonal unterstützte sie tatkräftig. Für drei Streiktage wurden Veranstaltungen im Rahmen der Streik-Uni organisiert. Auf der Facebook- und Twitterseite veröffentlichten wir Aktualisierungen und Informationen. Zahlreiche Unterstützer*innen kamen zur Demonstration am 19. September.





Pressemitteilung des Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus


PatientInnen unterstützen Streik an der Charité


Berlin, 17.09.17. Vor dem morgen beginnenden Streik des Pflegepersonals an der Berliner Charité erklärt sich das Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus solidarisch mit den Streikenden. Aufgerufen von der Gewerkschaft ver.di treten die Beschäftigten der drei Charité-Standorte am 18. September in den Ausstand für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz. Die Kritik der PflegerInnen: Auf den Stationen herrscht trotz des 2016 abgeschlossenen Tarifvertrags für mehr Personal nach wie vor Personalmangel. Dieser Zustand bedeutet für die Beschäftigten Überstunden, Zeitdruck, Einspringen aus dem Frei, Überlastung und im schlimmsten Fall Burn-Out. Auch für PatientInnen hat der chronische Personalmangel schwerwiegende Folgen: Das Personal hat weniger Zeit für Behandlungsabläufe, was das Fehler- und Infektionsrisiko erhöht und in letzter Konsequenz tödlich sein kann.


Das Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus erklärt:
„Die Beschäftigten stehen nicht alleine da, wenn sie ab Montag ihre Arbeit niederlegen. Als aktuelle und zukünftige PatientInnen werden wir den Streik an allen Standorten der Charité aktiv unterstützen. Wir klären andere PatientInnen auf, organisieren Workshops und werben aktiv für die Demonstration am Dienstag. Die Hauptursachen für den massiven Kostendruck in den Krankenhäusern sind das Fallpauschalensystem DRG (Diagnosis Related Groups) und die fehlenden Investitionskosten des Landes Berlin. Gute Pflege von PatientInnen geht nur mit guten Arbeitsverhältnissen. Dafür müssen die Leitung der Charité und der Berliner Senat sorgen. Wir rufen alle Berlinerinnen und Berliner auf, sich solidarisch zu zeigen und an der Demonstration der Streikenden am Dienstag teilzunehmen.“


Das Bündnis kritisiert die Weigerung der Leitung der Charité, eine Notdienstvereinbarung zu unterzeichnen und spricht von einem Eingriff in das Streikrecht der Beschäftigten. Anders als beim Streik vor zwei Jahren ist die Arbeitgeberseite nicht bereit, im Vorfeld des Streiks eine entsprechende Vereinbarung zur Betten- und Stationsschließung zu treffen. 2015 wurden Stationen, in denen der Großteil der PflegerInnen angekündigt hatten zu streiken, geschlossen und PatentInnen verlegt. Laut Aussagen der PatientenfürsprecherInnen hat es damals dank der Notdienstvereinbarung keine gefährdenden Situationen gegeben. Aus Verantwortung für die PatientInnen und aus Respekt vor dem Streikrecht müsse die Leitung der Charité eine Notdienstvereinbarung mit ver.di treffen, so das Bündnis.


Weitere Informationen:
www.mehr-krankenhauspersonal.de und www.facebook.com/ver.di.charite.buendnis/


Kontakt:
Mobil: 0151-17394563, Mail:

Bitte beachten Sie auch den folgenden Pressetermin:

Streikdemonstration für mehr Personal und Entlastung


Zeit: Dienstag, 19.09.17, 15 Uhr
Ort: Charité Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1 (Glashalle), 13353 Berlin
Abschlusskundgebung ab 17 Uhr am Bundesgesundheitsministerium (Friedrichstr. 108, 10117 Berlin)

(C) 2013 ver.di - Fachbereich Gesundheit & Sozialeszuletzt aktualisiert: 14.12.2020